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Hat mein Kind ADHS? Anzeichen, Ursachen und was Eltern wissen sollten

  • Autorenbild: GesundheitsUpdate
    GesundheitsUpdate
  • 27. Nov. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. März



Wenn Kinder unaufmerksam, impulsiv oder überaktiv sind, wird schnell der Verdacht auf ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) geäußert. Doch wann handelt es sich wirklich um ADHS und wann um ganz normales kindliches Verhalten? Für Eltern kann diese Frage enorm belastend sein. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zu erkennen, Ursachen zu verstehen und zu wissen, welche Maßnahmen wirklich helfen.


ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die in der Kindheit beginnt und sich in Problemen mit Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität äußern kann. Es wird geschätzt, dass etwa 5–10 % aller Kinder weltweit betroffen sind – Jungen häufiger als Mädchen. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von Kind zu Kind variieren.

ADHS äußert sich meist durch drei Hauptmerkmale: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Typische Symptome sind unter anderem Schwierigkeiten, sich auf Details zu konzentrieren, häufige Flüchtigkeitsfehler, scheinbare Abwesenheit und das Vermeiden von Aufgaben, die geistige Anstrengung erfordern. Zudem fällt es betroffenen Kindern schwer, still zu sitzen, sie zappeln, rennen oder klettern in unpassenden Situationen herum und wirken ständig in Bewegung. Impulsivität äußert sich oft darin, dass Kinder ohne Nachdenken handeln, andere häufig unterbrechen, nicht warten können und anderen ins Wort fallen.


Eltern sollten jedoch beachten, dass diese Verhaltensweisen nicht zwangsläufig auf ADHS hindeuten. Kinder sind von Natur aus aktiv und neugierig. Entscheidend ist, ob die Symptome regelmäßig auftreten, über längere Zeit bestehen und das Leben des Kindes deutlich beeinträchtigen.

Die genaue Ursache von ADHS ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird davon ausgegangen, dass eine Kombination aus genetischen, neurologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. ADHS tritt häufig in Familien auf. Hat ein Elternteil ADHS, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch das Kind betroffen ist.


Neurobiologische Faktoren, also Veränderungen in bestimmten Bereichen des Gehirns, die für Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zuständig sind, könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Auch Frühgeburten, Rauchen oder Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft sowie frühe Belastungen können das Risiko erhöhen. Zudem können ein hoher Konsum von Zucker, Zusatzstoffen oder eine unausgewogene Ernährung Symptome verstärken, sind aber meist nicht die Ursache.

Für Eltern ist es oft schwer zu unterscheiden, ob ihr Kind tatsächlich ADHS hat oder sich einfach altersgerecht verhält. Kinder sind nun mal lebhaft, neugierig und nicht immer fokussiert. Ein wichtiger Hinweis auf ADHS ist, wenn die Symptome länger als sechs Monate anhalten, in verschiedenen Lebensbereichen auftreten (z. B. zu Hause, in der Schule, beim Spielen) und deutlich intensiver sind als bei anderen Kindern gleichen Alters.

Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind ADHS haben könnte, ist der erste Schritt immer, das Gespräch mit einer Fachkraft zu suchen. Ein Kinderarzt, Psychologe oder Kinder- und Jugendpsychiater kann eine fundierte Diagnose stellen. Dabei wird das Verhalten des Kindes in unterschiedlichen Situationen beobachtet und eventuell spezielle Tests durchgeführt.


ADHS lässt sich nicht „heilen“, aber die Symptome können durch gezielte Maßnahmen erheblich gemildert werden. Dazu gehören Verhaltenstherapien, bei denen das Kind lernt, seine Aufmerksamkeit besser zu kontrollieren, sich zu strukturieren und impulsives Verhalten zu reduzieren. Auch Eltern werden aktiv einbezogen, um hilfreiche Erziehungsstrategien zu entwickeln. In schweren Fällen können Medikamente wie Methylphenidat (z. B. Ritalin) eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Diese Entscheidung sollte jedoch immer sorgfältig abgewogen werden.


Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und feste Strukturen im Alltag können ebenfalls helfen, die Symptome zu verringern. Yoga, Meditation oder Atemübungen können Kindern helfen, ruhiger und ausgeglichener zu werden. Für Eltern ist es oft eine große Herausforderung, mit einem Kind mit ADHS umzugehen. Doch es gibt bewährte Strategien, die helfen können: Klare Strukturen, feste Tagesabläufe sowie regelmäßige Essenszeiten und Schlafenszeiten bieten Sicherheit. Lob und Belohnungen für erwünschtes Verhalten sind oft wirkungsvoller als Bestrafungen. Kinder mit ADHS können oft nicht anders – ihre Schwierigkeiten sind nicht einfach nur schlechte Angewohnheiten.

ADHS ist eine Herausforderung, sowohl für betroffene Kinder als auch für ihre Eltern. Doch mit der richtigen Unterstützung und einem verständnisvollen Umfeld lassen sich die Symptome in den Griff bekommen.


Wichtig ist es, nicht zu schnell zu urteilen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eltern sollten sich nicht scheuen, mit ihrem Kind auf Entdeckungsreise zu gehen, um gemeinsam die besten Strategien für ein harmonisches Miteinander zu finden.

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